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Deutsche Altstadt

Ein Auslandsstudium wird in Deutschland bevorzugt

Wohin soll man zum Auslandsstudium? Diese Frage stellen sich nicht nur deutsche Studenten, die es in die Ferne zieht, sondern auch ausländische Studierende aus allen Regionen der Erde. Bei diesen ist zumindest auf europäischer Ebene unser Land am beliebtesten, was nicht zuletzt auch auf die, inzwischen abgeschafften, Studiengebühren hierzulande zurückzuführen ist. Die deutschen Unis reagieren auf diese Entwicklung und werden nun in zunehmendem Maße immer internationaler.

Zahl der ausländischen Studenten an deutschen Hochschulen ist hoch

Die Universitäten und das Studium in Deutschland haben einen sehr guten Ruf auf internationaler Ebene. Das geht aus den Angaben des Statistischen Bundesamtes hervor, wonach mit mehr als 340.000 so viele ausländische Studenten an den Hochschulen hierzulande eingeschrieben sind wie noch nie zuvor. Deutsche Studenten bekommen das an ihrer Hochschule durch eine erhöhte Präsenz von Programmen wie ERASMUS und EF mit oder aber auch durch die steigende Anzahl an englischsprachigen Vorlesungen. Zurückzuführen ist die Entwicklung auf zwei verschiedene Aspekte:

  1. Die Lust auf das Studium weit weg vom eigenen Zuhause
  2. Viele junge Menschen schätzen vor allem Deutschland in dem Kontext

Deutschland schnitt im Vergleich mit insgesamt neun weiteren Ländern innerhalb der EU als attraktivste Destination für Studenten aus dem Ausland ab. In die Bewertung der nun veröffentlichten Rangliste, welche von der Hamburger Studienwahlplattform namens „Study EU“ stammt, wurden die nachstehenden drei Faktoren einbezogen:

  • Qualität der Bildung
  • Kosten der Bildung
  • Lebensqualität und Karrierechancen

Natürlich sind in Deutschland Studierende inzwischen auch über die weggefallenen Studiengebühren glücklich, aber unser Land kann vorrangig auch im wichtigen Bereich der Qualität der Bildung punkten. Unter diesem Aspekt landete das Vereinigte Königreich auf dem zweiten Rang, gefolgt von den Niederlanden. Bei der Ermittlung der Bildungsqualität haben sich die Erschaffer der Rangliste auf die Zahlen des angesehen Hochschulrankings verlassen.

In Ungarn ist das Auslandsstudium mit all seinen Kosten am günstigsten

Studium in Ungarn | Universität mit Brunnen

Nicht unwichtig ist natürlich gerade für Studierende aber auch der Punkt der Bildungskosten. Während in Deutschland zwar die Studiengebühren nicht mehr erhoben werden, schlägt ein Studium mitunter trotzdem mit erheblichen Kosten im hohen dreistelligen Bereich zu Buche. Üblicherweise setzen sich diese aus verschiedenen Punkten zusammen, wobei die Lebenshaltungskosten bzw. die materielle Grundversorgung eine nicht unwichtige Rolle spielt. Sie setzt sich zusammen aus den Bereichen der Ernährung, Bekleidung und Wohnung. Deshalb verwundert es nicht, dass in diesem Punkt nicht Deutschland die Nase vorne hat:

Platz Land
1Ungarn
2Polen
3Serbien

Vielmehr ist es das kostengünstige Land Ungarn, das hier vor Polen und Serbien die Spitze einnehmen kann. Besonders die Aufwendungen für Verpflegung und Unterkunft fallen in Ungarn niedrig aus. Die Macher des Rankings griffen im Bereich der Bildungskosten unter anderem auf Daten von Eurostat und auch auf eigene Erhebungen zurück. Bei der Summe, die ein Auslandsstudium kostet, schnitt hingegen mit 20.800 Euro für europäische Studierende und stolzen 28.000 Euro für nicht europäische Studenten Großbritannien mit Abstand am schlechtesten ab.

Im Bereich Leben und Karriere rangiert Großbritannien hinter Deutschland

Studium in England | Student am PC

Gleichwohl kann das Vereinigte Königreich in einem sehr wichtigen Bereich wieder wertvolle Punkte gutmachen, denn es landete im Bereich „Leben und Karriere“ direkt hinter Deutschland auf dem zweiten Platz. Das Land konnte vor allem durch seine Präsenz in den Rankings der Unis punkten und aufgrund des Umstands, dass neben dem Studium auch der Alltag auf Englisch verlaufen. London liegt hier für ein Auslandsstudium besonders hoch im Kurs, ist es doch nicht nur die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, sondern auch sehenswerte Metropole mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten in einem. Auf dem dritten Platz landete hier wiederum die Niederlande, die vor allem bei der „Qualität der Lehre“ den besten Wert erzielte. Der Bereich „Leben und Karriere“ berücksichtigt im Übrigen auch das Abschneiden einer Nation im sogenannten World Happiness Report, der von den Vereinten Nationen erstellt wird. Abgesehen davon wurden auch die beiden nachstehenden Faktoren entsprechend gewichtet:

  1. Arbeitslosigkeit der Akademiker
  2. Englischkenntnisse der Bevölkerung

Ziel war es dabei, für den ausländischen Studenten einen möglichst zuverlässigen Indikator dafür zu schaffen, ob sich das langfristige Leben und Arbeiten im Zielland als lohnenswert darstellt oder nicht. In Sachen Akademikerarbeitslosigkeit kann Deutschland jedenfalls niemand etwas vormachen. Aus den Eurostat-Daten wurde nämlich bestimmt, dass diese Quote hierzulande äußerst niedrig ausfällt.

Studium ist bei vielen Menschen immer noch beliebter als die Ausbildung

Mit dafür verantwortlich, dass an den deutschen Unis nicht nur die Zahlen der ausländischen Studierenden immer weiter ansteigen, sondern auch die Anzahl der deutschen Studenten, ist der hohe Stellenwert eines Studiums auf dem Arbeitsmarkt. Gegenüber Mitbewerbern, die lediglich über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, und sei sie auch noch so gut, erhalten studierte Kräfte meistens den Vorzug. Gelten sie doch gemeinhin im direkten Vergleich nicht nur als leistungsfähiger und intelligenter, sondern nicht selten auch als belastbarer. Das Studium ist für junge Erwachsene nicht zuletzt auch aufgrund der nachstehenden Aspekte vielfach beliebter als eine Ausbildung:

  1. Bessere Verdienstmöglichkeiten
  2. Zugang zu besonderen Jobs

Neben der Tatsache, dass manche Jobs wie Arzt oder Anwalt ohne ein Studium gar nicht ausgeübt werden können, sind es vor allem auch die weitaus besseren Verdienstmöglichkeiten und damit Perspektiven für die Zukunft, die einen motivierenden Einfluss ausüben. Diesem Umstand trägt im Übrigen auch das detaillierte Angebot der Hochschulen Rechnung. So gibt es nicht nur immer mehr Studiengänge, die weiten Teilen der Bevölkerung völlig unbekannt sind, sondern auch häufiger Massenstudiengänge, weil der Andrang sonst von den Unis schon gar nicht mehr bewältigt werden kann.

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Quellen:

arek_malang – 84518011 / Shutterstock.com

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