Ein Umzug ins Ausland ist aufregend, allerdings auch fordernd. Bevor du in deiner neuen Wohnung die Gläser klingen lässt, wartet einiges an Organisation auf dich. Damit der internationale Umzug nicht im Chaos endet, kommen hier praktische Tipps für dich – für weniger Stress und mehr Überblick.
Früh anfangen und klug planen
Der Umzug ins Ausland will gut vorbereitet sein. Je früher du loslegst, desto besser. Mach dir To-do-Listen und hol dir Unterstützung: Freunde, Familie oder Profis. Gerade für internationale Transporte lohnt sich eine Spedition mit Erfahrung. Viele bieten Komplettpakete an – von der Zollabwicklung bis zur Möbeleinlagerung.
Ran an die Kisten
Ohne stabile Kartons läuft nichts. Doppelt gewellte Umzugskartons sind Pflicht, ob neu aus dem Baumarkt oder secondhand aus Supermärkten, Kleinanzeigen oder lokalen Facebook-Gruppen. Speditionen bieten oftmals Mietkartons an. Teils sind diese kostenlos zu haben, teils gegen Gebühr. Vorher nachfragen lohnt sich.
Clever packen – Chaos vermeiden
Strategisches Packen spart Zeit und Nerven. Hier ein paar goldene Regeln:
- Schwere Dinge nach unten, Leichtes nach oben
- Max. 15–20 kg pro Karton
- Zerbrechliches gut polstern (Kleidung, Handtücher, Luftpolsterfolie)
- Kleidung in Vakuumbeuteln spart Platz
- Kartons beschriften – Raum & Inhalt
Zoll & Umzugskartons
Damit dein Hab & Gut reibungslos ankommt
Beim Umzug ins Ausland geht’s nicht nur ums Packen. Der Zoll spielt ebenfalls eine große Rolle. Damit deine Kartons nicht an der Grenze hängen bleiben, nennen wir dir ein paar wichtige Punkte.
Zollregeln frühzeitig checken
Jedes Land hat eigene Einfuhrbestimmungen. Was du steuerfrei mitnehmen darfst, was du anmelden musst und was gar nicht erlaubt ist, erfährst du beim Zollamt deines Ziellandes. Informiere dich am besten direkt nach der Umzugsentscheidung.
Deine Umzugsgutliste – das Must-have
Für den Zoll brauchst du fast immer eine detaillierte Inventarliste:
- Nummerierte Kartons mit Inhaltsangaben („Karton 4: Bücher, Deko“)
- Werte der Gegenstände (insb. bei Elektronik, Schmuck etc.)
- Kaufbelege als Nachweis für teure Sachen (falls gefordert)
Steuerfrei einführen – was geht?
In vielen Ländern kannst du deinen gebrauchten Hausrat zollfrei mitnehmen. Dieser muss allerdings seit 6–12 Monaten in deinem Besitz sein. Als Nachweis kann dein Mietvertrag, die Meldebescheinigung oder der Arbeitsvertrag aus dem Herkunftsland nötig sein. Ohne gültige Dokumente droht Zollpflicht.
Vorsicht bei verbotenen & genehmigungspflichtigen Gütern
Folgende Dinge sind häufig problematisch:
- Lebensmittel, Pflanzen, Alkohol, Tabak, Medikamente, Waffen
- Elektronikgeräte (können wegen anderer Stromnormen anmeldepflichtig sein)
Informiere dich am besten direkt bei den Behörden vor Ort, was erlaubt ist.
Spedition & Zoll: Wer kümmert sich?
Wenn du mit einer Spedition umziehst, übernehmen diese häufig den Großteil der Zollabwicklung. Aber: Nicht immer ist alles inklusive.
Typische Aufgaben der Spedition: | Was bleibt oft bei dir: |
– Erstellung von Frachtpapieren – Zollanmeldung (wenn im Vertrag enthalten) – Abwicklung der Ein- und Ausfuhrformalitäten – Unterstützung bei benötigten Unterlagen | – Umzugsgutliste mit Wertangaben – Persönliche Dokumente (Meldebescheinigung, Visum, Arbeitsvertrag etc.) – Beantragung der Steuerbefreiung (falls nötig) – Genehmigungen für bestimmte Gegenstände |
Kläre alles vorher genau ab. Nicht jede Spedition bietet einen Full-Service an.
Aufräumphase: Chaos adé, Ordnung olé!
Ein Umzug ins Ausland ist die perfekte Gelegenheit, Ballast loszuwerden. Frag dich bei jedem Teil: Brauche ich das wirklich oder kann das weg? Reise mit leichtem Gepäck in dein neues Leben. Manche Dinge sind vor Ort günstiger zu kaufen als zu transportieren.
Sammle während der Aufräumphase gleich wichtige Dokumente wie Reisepass, Visum, Arbeitsverträge usw. an einem sicheren Ort. Damit sind sie leicht zugänglich, wenn du sie brauchst.
Einige deiner persönlichen Sachen lassen sich vielleicht verkaufen, sodass dein finanzielles Budget noch ein wenig ausgepolstert werden kann. Und dann heißt es: Ärmel hochkrempeln und ausmisten. Hier eine kurze Checkliste, damit du gut durch das Umzugschaos kommst und nichts vergisst:
- Ausmisten mit System:
Verkaufen, verschenken oder spenden! Weniger Ballast bedeutet weniger Stress beim Umzug. - Verkaufen und Kasse aufbessern:
Nutze dazu Flohmärkte, Kleinanzeigen, Second-Hand-Plattformen. Dein ausrangiertes Zeug kann anderen noch Freude bereiten. Außerdem freut sich dein Umzugsbudget über jeden zusätzlichen Euro. - Dokumente checken:
Reisepass, Visum, Versicherungen. Ohne die richtigen Papiere läuft nichts. Und wenn du schon dabei bist, mache gleich Kopien und speicher sie digital. - Umzugshelfer organisieren:
Freunde oder Familie einspannen. Frühzeitig Profis buchen, falls nötig. - Abos und Verträge kündigen:
Strom, Internet, Fitnessstudio? Was du nicht mehr brauchst, rechtzeitig loswerden. Behalte die Kündigungsfristen im Blick.
Auto mitnehmen oder verkaufen?
Hast du noch ein Auto in deiner alten Heimat? Lass es nicht einfach stehen, denn es frisst monatlich Geld wie ein hungriger Marder Kabel. Wenn du es behalten willst, melde es ab und parke es sicher ein. Falls du nicht sicher bist, ob du überhaupt zurückkommst, verkaufe es lieber. Frühzeitig planen lohnt sich, denn der Papierkram und der Verkaufsprozess ziehen sich manchmal wie Kaugummi.
Dein fahrbarer Untersatz soll mit ins neue Land? Dann check zuerst, ob er dort überhaupt auf die Straße darf (Rechts-/Linksverkehr, Umweltzonen, TÜV-Äquivalent, etc.). Zollgebühren und Transportkosten können ordentlich sein, da wird der alte Golf schnell zum Luxusgut. Vielleicht ist es im neuen Land eh entspannter (und günstiger) mit ÖPNV, Fahrrad oder Carsharing unterwegs zu sein.
Nicht ohne meine Fellnase!
Natürlich soll dein pelziger oder befiederter Mitbewohner mit in die neue Heimat. Aber: Was braucht dein Tier für Papiere, Impfungen oder Gesundheitschecks? Frühzeitig informieren ist Pflicht. Und Achtung: Für Hunde und Katzen gilt oft eine Wartezeit von 21 Tagen nach der Tollwut-Grundimmunisierung, bevor sie ausreisen dürfen. Also fix zum Tierarzt!
Internet-Adressen, die hilfreich sein können:
Noch Zeug übrig? Einlagern oder loswerden! Wenn du dich nicht von allem trennen willst, miete dir einfach eine Self-Storage-Kabine. Schlüssel in der Tasche, Zugang fast rund um die Uhr. | – lagerbox.com – mybox.eu – myplace.de |
Willst du Ballast abwerfen, gibt’s viele digitale Flohmärkte: Möbel, Bücher, Kleidung etc. verkaufen oder verschenken | – amazon.de – momox.de – rebuy.de – Kleinanzeigen |
Oder such dir eine lokale Facebook-Gruppe. Die Nachbarschaft freut sich oft über günstige Schätze aus zweiter Hand.
Logistik: Schleppst du selbst oder lässt du schleppen?
Ob du den Umzug ins Ausland auf eigene Faust durchziehst oder den Profis das Schwitzen überlässt, hängt von drei Dingen ab: Distanz, Budget und deiner seelischen Belastbarkeit.
- DIY-Variante: Super für Minimalisten oder Abenteurer mit wenig Krempel. Du brauchst: einen verlässlichen Transporter (plus Fähre oder Flugzeug, je nach Ziel), starke Nerven und einen Crashkurs in Zollformularen. Kann günstig sein, kostet aber Lebenszeit und vielleicht ein paar Rückenschmerzen.
- Profis ranlassen: Internationale Umzugsunternehmen regeln alles – von der ersten Kiste bis zum letzten Stempel. Das kostet zwar mehr (Spoiler: teils mehrere tausend Euro), spart dir aber Stress und eventuelle Zusammenbrüche im Ikea-Schraubchaos. Wichtig: frühzeitig Angebote einholen, Preise vergleichen und den Versicherungsschutz checken.
Was die Profis alles können:
Von Beratung und Verpackung über Transport und Zollabwicklung bis zur Möbelmontage ist alles drin. Viele Firmen bieten auch Extras wie Haustierlogistik, Auto- und Motorradtransporte oder Spezialverpackungen für empfindliche Gegenstände (Glas, Klavier, die Porzellansammlung von Oma).
Die Kosten, um Möbel und andere Dinge in ein anderes Land zu befördern, variieren stark von einigen tausend bis zu mehreren zehntausend Euro. Um das beste Angebot zu finden, lohnt es sich, verschiedene einzuholen und sorgfältig zu vergleichen. Hier kannst du dich ausführlich über Umzüge ins Ausland informieren.
Fazit: Mission Auslandsumzug
Ob du mit Muskelkraft und Improvisationstalent auf Abenteuerreise gehst („Weißt du noch, wie wir die Waschmaschine in Lissabon die Wendeltreppe hoch…?“) oder lieber einen Profi ranlässt, der dein Sofa ans Ziel bringt – Hauptsache, dein Hab und Gut kommt sicher an. Und zwar dort, wo du es brauchst, nicht versehentlich in Neuseeland. Also: planen, vergleichen, durchatmen und deinem neuen Zuhause mit breitem Grinsen „Hallo!“ sagen.
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